Did you know...?
Ein Name für jede TageszeitDie Kavangos erhalten nicht nur christliche und traditionelle Namen, sondern werden auch nach der Tageszeit benannt, in der sie geboren wurden. Haingum ist zum Beispiel ein Frauenname, der besagt, dass sie am Morgen geboren wurde. Hamutenje kam während des Tages zur Welt und bei jedem Jungen oder Mann, der den Vorname Hausiku trägt ist zu erkennen, dass er in der Nacht das Licht der Welt erblickte. Foto: Wiebke Schmidt
Heilende Natur
Es ist kein Geheimnis, dass viele Pflanzen heilende Wirkung besitzen. Im Laufe vieler Generationen wurde dieses Wissen entdeckt und weitergegeben. Je nach Heilkraft werden entweder Wurzeln, Rinde, Blätter oder Samen im rohen, gekochten oder gemahlenen Zustand verwendet. Sie helfen gegen Erkältung, Muskelschmerzen und Verbrennungen. Es gibt Wurzeln und Rinden die gekocht und zu Mehl verarbeitet die Potenz steigern, bzw. eine Schwangerschaft verhüten sollen. Bestimmte Samenkörner helfen den Körpergeruch zu neutralisieren. Diese Mittel werden vor jeder Jagd angewandt. Foto: Wiebke Schmidt
Geheimes Wissen
Der Schmied ist die einzige Person, die vom König die Erlaubnis erhält, Metall zu verarbeiten. An einem geheimen Platz, von dem nur er und seine Söhne Kenntnis haben, wird mit einem Blasebalg eine heiße Glut entfacht, in der solange Eisen liegt, bis es rotglühend ist. Erst dann wird es mit primitiven Werkzeugen aus der Glut genommen und mit einem schweren Hammer zu Messern, Speer- oder Pfeilspitzen geschmiedet. Ab dem Alter von sieben Jahren müssen die Söhne den Blasebalg bedienen. Damit wird nicht nur Kraft sondern auch die Ausdauer trainiert. Foto: Wiebke Schmidt
Haartracht als Statussymbol
Solange eine Himba noch nicht verheiratet ist, trägt sie ihr Haar in zwei zur Stirn gerichteten Zöpfen. Nach der Ehe werden ihre Haare zu mehreren überschulterlangen Zöpfen geflochten, die wie der gesamte Körper mit Ziegenlederstreifen umwickelt und mit Ockerfett eingerieben werden. Je nach ihrem sozialem Stand trägt sie einen entsprechenden Felldutt.
Unverheiratete jungen Männer erkennt man an einem kleinen Haarzopf in der Mitte ihres meist kahlgeschorenen Kopfes. Sind sie verheiratet, lassen sie ihre Haare wachsen und bedecken ihren Kopf mit einem schwarzen Tuch. Foto: Horst Wirdemann
Der Klick macht’s
Für unsere Ohren ist die Klicksprache ungewohnt. Schnalz-, Klick- oder Schmatzgeräusche machen einen Satz bei den khoisansprechenden Völkern verständlich. In Namibia sind es San, Khoikhoi, Damara und Nama in deren Sprachen Klicklaute verwendet werden. Es gibt fünf verschiedene Klicks, die mit Hilfe der Zunge und Gaumen oder Zähnen entstehen. Der Klick steht immer am Anfang des Wortes. Ein falscher Klick oder gar keiner kann die Bedeutung des Wortes komplett verändern. Foto: Wiebke Schmidt
Ein eigener Clan
Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Kapregion von niederländischen Seefahrern in Besitz genommen, wo bereits die Nama lebten. In den darauffolgenden Jahren trafen immer mehr europäische Siedler aus den Niederlanden, Deutschland und Frankreich ein. Ein Mangel an Frauen wurde spürbar und immer mehr Siedler gingen Beziehungen zu den Nama-Frauen ein. Die Kinder, die aus diesen Verbindungen entstanden, fühlten sich mehr zu ihresgleichen hingezogen, als zu den Familien ihrer Eltern. Ehen fanden untereinander statt. Mit dem Namen Baster gaben sie sich eine eigene Identität.
Unter der Führung von Hermanus van Wyk wanderte 200 Jahre später ein Teil der Baster in das damalige Südwestafrika aus. In Rehoboth, südlich von Windhoek fanden sie en neue Siedlungsgebiet und gaben sich selbst den Namen Rehobother Baster. Foto: 2022
Glühender Kontakt
Das Heilige Feuer der Herero-Stämme – also der OvaHerero, OvaMbanderu und OvaHimba – darf nie erlöschen! Darum ist es die Pflicht der Kinder, die noch zu jung zum Hüten des Viehs sind, dies Feuer kontinuierlich in Gang zu halten. Denn das Feuer gilt als permanentes Medium zu den Ahnen. Das ist dann auch der Grund, warum zu feierlichen Gelegenheiten keine Person die imaginäre Linie durchschreiten darf, die vom Heiligen Feuer zum Häuptling gezogen werden kann, denn damit würde des Oberhaupts direkte Verbindung zu den Ahnen unterbrochen. Foto: Gábor Adonyi auf Pixabay